
Glossar
Unser Forschungskonzept ist sowohl inter- als auch transdisziplinär und zum einen in der Medienkulturwissenschaft und den Environmental Humanities und zum anderen in der Evaluation von Wissenschaftskommunikation verankert.
Hier erläutern wir kurz einige der wichtigsten Begriffe.
ENVIRONMENTAL HUMANITIES
Unter dem Begriff „Environmental Humanities“ kommen verschiedene geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen zusammen, um auf die globale ökologische Krise zu reagieren und mit den Natur- und Umweltwissenschaften neue Wege der Zusammenarbeit zu suchen. In der Überzeugung, dass eine Chance in der interdisziplinären Kooperation mit den Natur- und Umweltwissenschaften liegt, wird erprobt, auf welche Weise diese Kooperation verstärkt und fruchtbar gemacht werden kann.
EVALUATIONSFORSCHUNG
Als Teilbereich der empirischen Forschung befasst sich Evaluationsforschung mit der Bewertung von Maßnahmen oder Interventionen. Sie nutzt sozialwissenschaftliche Methoden, um einen Evaluationsgegenstand unter Berücksichtigung der relevanten Anspruchsgruppen anhand bestimmter Evaluationskriterien wie z.B. Akzeptanz, Wirksamkeit, Effizienz oder Nachhaltigkeit zu bewerten. Sie ist Prinzipien der Wissenschaftlichkeit sowie der Wissenschaftsethik verpflichtet.
INTERDISZIPLINARITÄT
Interdisziplinarität ist eine Form wissenschaftlichen Arbeitens, bei der Vertreter*innen verschiedener Disziplinen gemeinsam ein Thema oder einen Gegenstand erforschen. Das Zusammenspiel der verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven sowie Methoden ermöglicht Synergieeffekte und neues Wissen. Wesentlich für eine gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit ist der nachhaltige und kooperative Verständigungsprozess über Fachgrenzen hinweg.
MEDIENKULTURWISSENSCHAFT
Die Medienkulturwissenschaft widmet sich der Analyse und Diskussion von Medieninhalten und betrachtet Medien wie Bild, Schrift, Zahl und Ton dabei als kulturelle Phänomene. Neben dem Film analysiert sie ein breites Spektrum an Medienphänomenen unter Anwendung geisteswissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Methoden, insbesondere verschiedener Kultur- und Medientheorien, darunter z.B. die Medienästhetik, die Mediendiskursanalyse und die Medienökologie, sowie die Film- und Bildwissenschaft und die Sound Studies.
NACHHALTIGKEIT
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der unterschiedlich definiert worden ist. In unserer Forschung bezeichnet er den verantwortungsvollen und achtsamen Umgang mit erworbenem Wissen sowie mit natürlichen und sozialen Ressourcen, um zu gewährleisten, dass auch zukünftige Generationen eine gesunde Basis für ihre Nahrung, Energie und Gesundheit haben. Für einzelne Menschen und ganze Gesellschaften geht es darum, Verantwortung für das eigene Handeln und dessen lokalen, globalen und zukünftigen Auswirkungen zu übernehmen.
NACHHALTIGKEITSEXPERIMENT
Ein Nachhaltigkeitsexperiment (häufig auch Realexperiment genannt) bezeichnet eine wissenschaftliche Methode, bei der Wissenschaftler*innen zusammen mit Praxispartnern gesellschaftlich relevante Fragestellungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung bearbeiten. Diese Experimente sind in konkreten, lebensweltlichen Kontexten (zeitlich, räumlich, sozial) verortet. Wissenschaftler*innen greifen in den Experimentverlauf intervenierend ein, begleiten und reflektieren gleichzeitig diesen Prozess und seine Ergebnisse.
PARTIZIPATION
Das Ziel der aktivierenden Partizipation in unserem Forschungskonzept ist die Ermöglichung der Teilhabe an Diskussionen mit Expert*innen, Fokus-Gruppen und weiterführenden Veranstaltungen. Die Rückmeldung von Forschungsergebnissen an Umsetzungspartner*innen und Zuschauer*innen lädt dabei ein zum offenen Dialog und zur Möglichkeit der aktiven Mitgestaltung der Filmauswahl und ihrer transdisziplinären Beforschung.
TRANSDISZIPLINARITÄT
Transdisziplinarität entsteht aus der Herausforderung gesellschaftlicher und ökologischer Fragestellungen, die disziplinäres Wissen überschreiten. Dabei arbeiten gesellschaftliche und wissenschaftliche Akteure zusammen, um lokales mit akademischem Wissen zu verbinden und gemeinsam Lösungen zu finden. Die Beteiligten arbeiten dabei als Partner zusammen und diskutieren transparent Motivationen und Interessen.
UMWELTGESCHICHTE
Umweltgeschichte ist die Geschichte der Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur – auf diesen kurzen und allgemeinen Nenner lassen sich die verschiedenen, mehr oder weniger konkreten Definitionsversuche dieses historischen Teilbereichs bringen. Dabei wird beiden Seiten dieses Wechselverhältnisses, sowohl dem Menschen als auch der Natur, ein eigener Stellenwert eingeräumt, auch wenn sie als unauflöslich verschränkt gedacht werden.